Mangelnde Therapieangebote: Ein Lotteriespiel
- Aktueller Absatz
- Ganzer Text
- Text größer
- Text kleiner
- Kontrast ausschalten
- Blauer Kontrast
- Gelber Kontrast
- Untertitel EIN
- Untertitel AUS
Mangelnde Therapieangebote: Ein Lotteriespiel
Viel Zeit nahm die Diskussion über die Schwierigkeit, ausreichend Therapieangebote für die Kinder zu bekommen, in Anspruch.
So bekomme man immer nur eine Therapieform nach der anderen – wenn überhaupt – zugewiesen, was aber in vielen Fällen nicht ausreiche, weil unterschiedliche Ansätze notwendig seien.
Vieles müsse daher aus der eigenen Tasche bezahlt werden, oder die Rechnungen werden beispielsweise bei der „Stiftung Kindertraum“ eingereicht.
Bei Ambulatorien oder für therapeutische Angebote gebe es oft sehr lange Wartelisten, daher erlebten viele Frauen die Suche nach Angeboten als frustrierend.
Unterschiedliche Erfahrungen mit Kindergarten und Schule
Die Kinder der Befragten waren je nach Art und Schwere der Behinderung in Kindergärten und Schulen in integrativen Formen oder in Sonderformen untergebracht.
Einige Frauen hatten zwar zu Beginn die integrativen Formen bevorzugt, waren dann aber teilweise an Grenzen gestoßen:
So bilde „Integration“ oder „Inklusion“ manchmal eher ein Schlagwort, hinter dem nicht immer die besten Konzepte für die Kinder stehen.
Im Großen und Ganzen waren die meisten Frauen mit den Kindergärten und Schulformen ihrer Kinder sehr zufrieden.
Als problematisch wurden allerdings die Öffnungszeiten sowie die Möglichkeit der Nachmittags- und vor allem der Ferienbetreuung genannt.
Schwierige finanzielle Absicherung
Die meisten Frauen schafften es nach eigener Angabe, finanziell halbwegs über die Runden zu kommen – manche wurden noch von ihren Eltern finanziell unterstützt oder waren von ihren Partnern oder Alimenten von Ex-Ehemännern/Partnern abhängig.
Aufgrund der Tatsache, dass viele der Mütter keine Erwerbsarbeit gefunden hatten oder „nur“ Teilzeit arbeiteten, waren Erwerbseinkommen kaum bis gar nicht vorhanden.
Folglich bestand hinsichtlich der sozialrechtlichen Absicherung Sorge, vor allem in Bezug auf die zu erwartende geringe Pension.
Arbeitsmarkt: Zugang schwierig bis ausgeschlossen?
Ein wichtiges Thema war die Erwerbsarbeit.
Rund die Hälfte der Teilnehmerinnen arbeitete zum Zeitpunkt des Gesprächs, die andere Hälfte hätte gerne gearbeitet – aus finanziellen Gründen, aber auch, um unter anderen Menschen zu sein oder eine andere Aufgabe neben der Kinderbetreuung zu haben.
Die Teilnehmerinnen, die keiner Erwerbstätigkeit nachgingen, rangen um einen Zugang zum Arbeitsmarkt.
Viele erzählten von ernüchternden Gesprächen mit AMS-Beraterinnen und Beratern und dem Gefühl, vom AMS keine Unterstützung zu bekommen;
andere berichteten von positiven Erfahrungen.
In einer Gruppe wurde überlegt, wie Unternehmen motiviert werden können, um Frauen mit behinderten Kindern einzustellen.
Neben einer Kampagne stellten sich die Mütter diesbezüglich vor allem finanzielle Anreize für Firmen vor.
Zurück zur Übersicht