Weltraumangelegenheiten
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Weltraumangelegenheiten
Moderne Weltraumtechnologien sind aus dem Alltagsleben nicht mehr wegzudenken.
Telekommunikation, Navigation, Internet, Fernsehen und Wettervorhersagen sind heute ohne Satelliten nicht mehr möglich.
Dank satellitengestützter Informationen können wir den Klimawandel besser verstehen und frühzeitig Informationen über herannahende Naturkatastrophen wie Überschwemmungen und Waldbrände erhalten.
Auch bei der Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen wie Verkehr und Sicherheit kommen Satellitendaten laufend zum Einsatz.
Die gesellschaftspolitische Bedeutung der Weltraumforschung wird immer größer.
Österreichs Einstieg in die Weltraumwissenschaften begann in den 1950er Jahren und im November 1969 flogen erstmals in Österreich entwickelte Apparaturen für wissenschaftliche Experimente an Bord einer Höhenforschungsrakete ins All.
Anfang der 1980er Jahre trat Österreich der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) als assoziiertes Mitglied bei; 1987 folgte der Vollbeitritt.
Seither arbeiten österreichische Forschungsinstitute und Unternehmen aktiv an der Entwicklung von Weltraummissionen zur Ergründung des Universums, des Sonnensystems und des Erdsystems mit, liefern weltraumbasierte Messinstrumente, Teile von Satelliten und Trägersystemen und entwickeln nützliche Anwendungen aus den weltraumbasierten Infrastrukturen.
Seit 1993 ist Österreich auch Mitglied der Europäischen Organisation für die Nutzung meteorologischer Satelliten (EUMETSAT).
Als Mitgliedsstaat der Europäischen Union (EU) nimmt Österreich automatisch auch an den EU-Programmen im Weltraumbereich teil.
Seit dem Vertrag von Lissabon (2009) hat die EU neben ihren Mitgliedsstaaten auch Kompetenzen im Weltraumbereich.
Europa nimmt weltweit eine führende Rolle in der Raumfahrt ein und hat mit Copernicus für die Erdbeobachtung und Galileo und EGNOS für die Navigation eine Infrastruktur von Weltrang geschaffen.
Die satellitenbasierten Daten und Dienste die von Copernicus und Galileo und EGNOS, größtenteils kostenlos, zur Verfügung gestellt werden, werden von zahlreichen Unternehmen genutzt um weltraumbasierte Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln.
Das EU-Weltraumprogramm stellt die Kontinuität und Weiterentwicklung von Galileo und EGNOS sowie von Copernicus sicher und fördert deren breite Anwendung.
Die Stärkung der Rolle Europas im Weltraumbereich sowie die Weltraumlageerfassung (SSA), das heißt die Erfassung von Weltraumobjekten, wie insbesondere Satelliten, Weltraummüll oder Asteroiden, und die sichere Satellitenkommunikation (GOVSATCOM) zwischen EU und nationalen Behörden, die für sicherheitskritische Missionen und Infrastrukturen zuständig sind, sind weitere Schwerpunkte.
Zudem finanziert auch das EU-Forschungsrahmenprogramm Horizont Europa Projekte im Weltraumbereich.
Das BMK ist das österreichische Weltrauministerium und somit für alle Angelegenheiten der Weltraumpolitik zuständig.
Der Aufgabenbereich umfasst neben dem Vollzug des Weltraumgesetzes und der Weltraumverordnung als Weltraumbehörde insbesondere auch die Förderung von Wirtschaft und Wissenschaft.
Dies erfolgt sowohl durch das nationale Weltraumprogramm (Austrian Space Applications Programme, ASAP), als auch durch die Beteiligung an den Programmen der ESA, einem Eckpfeiler der rot-weiß-roten Weltraumaktivitäten, sowie durch unser Engagement im Rahmen von EUMETSAT und auf EU-Ebene.
Zusätzlich unterstützt das BMK das BMEIA bei der Betreuung des in Wien ansässigen Weltraumbüros der Vereinten Nationen und den Tagungen des Ausschusses für die friedliche Nutzung des Weltraums der Vereinten Nationen.
Die Republik Österreich hat mit dem Weltraumgesetz und der Weltraumverordnung ihre völkerrechtlichen Verpflichtungen aus den internationalen Weltraumverträgen umgesetzt.
Als nationale Weltraumbehörde ist das BMK für die Genehmigung und Kontrolle von Weltraumaktivitäten sowie für die Registrierung von Satelliten zuständig.
Das nationale Weltraumprogramm ASAP fördert Weltraumforschung und Wissenschaft, Technologieentwicklungen sowie Anwendungen von Weltraumtechnologien, wie Erdbeobachtung, Telekommunikation und Navigation.
ASAP besteht seit 2002 und wird im Auftrag des BMK von der Agentur für Luft- und Raumfahrt der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) abgewickelt.
Bisher wurden rund 800 erfolgreiche Projekte gefördert.
ASAP unterstützt die österreichische Beteiligung im europäischen und internationalen Weltraumsektor und hebelt Kooperationen mit Industrieunternehmen und Forschungsinstituten in anderen Ländern und sichert damit die Wettbewerbsfähigkeit unserer Industrie.