Luftreinhaltung
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Luftreinhaltung
Eine nachhaltige Luftreinhaltepolitik ist unverzichtbar, um die Gesundheit der Menschen, Tiere und Pflanzen sowie ihre Lebensräume vor langfristigen Schäden zu schützen.
Damit vor allem die Feinstaub-Belastung erfolgreich verringert werden kann, braucht es eine Vielzahl an Maßnahmen, besonders im Verkehrssektor, bei der Industrie und im Gewerbe.
Trotz Fortschritten bei der Kraftfahrzeug-Abgastechnologie werden durch das ständig steigende Verkehrsaufkommen auch heute noch Grenzwert ein Straßennähe überschritten.
Das zentrale Gesetz zum Schutz unserer Atemluft, das Immissionsschutzgesetz-Luft (kurz IG-L), wurde im Jahr 1997 beschlossen.
Ziel ist es, die Einhaltung der von der Europäischen Union (EU) vorgegebenen Grenzwerte bestmöglich sicherzustellen.
Wirkungsvolle Maßnahmen zur Luftreinhaltung sind im Verkehrsbereich unter anderem Tempolimits, zielgerichtete Fahrverbote, Parkraumbewirtschaftungssysteme, Verkehrsvermeidung und die Verlagerung auf umweltfreundliche Transportmittel.
In der Industrie und im Gewerbe ist zum Beispiel auf beste, nach dem Stand der Technik verfügbare, Abgasreinigungssysteme zu achten.
Für einzelne Haushalte empfiehlt es sich, veraltete Heizkessel durch moderne, emissionsarme Heizungssysteme zu tauschen und die Energieeffizienz beispielsweise durch Wärmedämmung und Fenstertausch zu erhöhen.
Jede und jeder Einzelne kann einen wichtigen Beitrag leisten:
zum Beispiel besonders an Tagen mit hoher Feinstaubbelastung unnötige Autofahrten vermeiden, öffentliche Verkehrsmittel benutzen und kurze Wegstrecken zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurücklegen.
Beim Heizen mit Holz führen veraltete Öfen, schlechte Wartung, falsche Bedienung und das Mitverbrennen von Abfällen zu beträchtlichen Schadstoffemissionen.
Die Initiative „Richtig Heizen mit Holz“ bietet dazu hilfreiche Tipps und Informationen.
Auch Silvesterfeuerwerke stellen jedes Jahr aufs Neue eine erhebliche Umweltbelastung für die Bevölkerung dar.
Luftgütemessungen zeigen, dass am ersten Tag des neuen Jahres die Luftbelastung mit gesundheitsgefährdendem Feinstaub vielerorts so hoch ist wie sonstan keinem anderen Tag im ganzen Jahr.
Chemische Analysen des Feinstaubs zeigen dazu teilweise stark erhöhte Werte für giftige Metalloxide wie Aluminium, Blei, Chrom, Kupfer, Strontium und Zink.
In diesem Sinn ist es besser, auf ein Feuerwerk zu verzichten.
Schadstoffemissionen
In Österreich sind die Emissionen bei vielen Schadstoffen seit den 1980er-Jahren deutlich rückläufig.
Bei manchen Schadstoffen trägt allerdings die weiträumige grenzüberschreitende Verfrachtung von Luftschadstoffen in der Atmosphäre wesentlich zur Belastung in Österreich bei, wie bei Feinstaub und bodennahem Ozon.
Bei einzelnen grenznahen Messstellen kommt es auch bei anderen Schadstoffen gelegentlich zu höheren Belastungen, die durch lokale Emissionsquellenjenseits der Grenze verursacht werden.
Für eine Reihe von Luftschadstoffen werden die Emissionen in Österreich vom Umweltbundesamt in derÖsterreichischen Luftschadstoffinventur ausgewiesen.
Details zur Emissionsentwicklung zeigt der Bericht „Emissionstrends“, der auf der Website des Umweltbundesamtes veröffentlicht und jährlich um die Jahresmitte aktualisiert wird.
Für die Luftschadstoffe Stickstoffdioxid, Feinstaub, Ozon, Kohlenmonoxid und Schwefeldioxid wird vom Umweltbundesamt täglichein aktueller Luftgütebericht erstellt.
Die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik erstellt täglich eine Vorhersage der Luftqualität für den aktuellen und die nächsten beiden Tage.
Feinstaub
Die Belastung durch Feinstaub ist der Umweltfaktor mit dem größten negativen Einfluss auf die menschliche Gesundheit:
von Atemwegsbeschwerden über die stetige Zunahme von asthmatischen Anfällen bis hin zu Lungenkrebs.
Darüber hinaus werden auch Auswirkungen auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen angenommen, wie Herzinfarkte.
Hauptverursacher sind die Industrie, Kleinfeuerungsanlagen, der Verkehr und die Landwirtschaft.
Auch ultrafeine Partikel geraten in Bezug auf gesundheitliche Bedenken immer mehr in den Fokus.
Bodennahes Ozon
Ozon ist als Spurengas einnatürlicher Bestandteil der Atmosphäre.
In der bodennahen Luftschicht wird es unter Sonneneinstrahlung aus den so genannten Ozon-Vorläufersubstanzen gebildet.
Als Vorläufersubstanzen sind vor allem Stickstoffoxide und flüchtige organische Verbindungen zu nennen, daneben auch Kohlenmonoxid und Methan.
Durch die vom Menschen verursachte Zunahme der Emissionen dieser Stoffe hat auch die Konzentration des bodennahen Ozons in den vergangenen Jahrzehnten so weit zugenommen, dass es zu einem Umweltproblem wurde.
In erhöhter Konzentration beeinträchtigt es durch sein direktes Einwirken die menschliche Gesundheit und führt zu Schäden an der Vegetation.
Vom Ozon in Bodennähe ist jenes in einer Höhe über 15 Kilometern – also in der Stratosphäre – zu unterscheiden.
Ozon schützt in dieser großen Höhe vor einer zu intensiven kurzwelligen Ultraviolett-Strahlung am Boden und damit unter anderem vor Gesundheitsschäden wie Hautkrebs.
Genfer Luftreinhalteabkommen
In den Anfängen der Luftreinhaltepolitik wurde zunächst fast ausschließlich der lokale und regionale Aspekt von Luftschadstoffen wahrgenommen.
Spätestens mit der festgestellten Versauerung der skandinavischen Gewässer, dem Rückgang der zugehörigen Fischbestände und dem durch den sauren Regen verursachten Waldsterben war jedoch klar:
Luftschadstoffe kennen keine nationalen Grenzen.
Als Reaktion wurde 1979 das „Übereinkommen über weiträumige, grenzüberschreitende Luftverunreinigung“ abgeschlossen, das einen Rahmen für politische Verhandlungen zur Bekämpfung der grenzüberschreitenden Luftverschmutzung vorgibt.
Die unterzeichnenden Staaten verpflichteten sich, den Menschen und die Umwelt zu schützen, indem sie sich bemühen, die Emissionen von bestimmten Luftschadstoffen zu bekämpfen und ein europaweites Überwachungsnetz einzurichten.
Innenraumluft
Luftreinhaltung ist aber auch bei Innenräumen ein wichtiges Thema.
Ein einwandfreies Raumklima und gute Raumluft wirken sich erwiesenermaßen positiv auf die menschliche Befindlichkeit aus.
Oft helfen einfache Schritte, um die Luftqualität deutlich zu verbessern.
Das BMK leistet auch in diesem Bereich wichtige Arbeit, etwa durch Richtlinien, Leitfäden, Fachtagungen und übersichtlich aufbereitetes Infomaterial wie den „Wegweiser für eine gesunde Raumluft“, der auf der Website des BMK kostenlos heruntergeladen werden kann.