Hochwasserschutz
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Hochwasserschutz
Hochwasser ist grundsätzlich ein ganz normaler Teildes natürlichen Geschehens, ausgelöst etwa durch starke langanhaltende Regenfälle und Schneeschmelze.
Problematisch wird es, wenn sich mehrere Faktoren überlagern und menschliches Leben, Hab und Gut beeinträchtigen oder vernichten.
Aber auch die unzweckmäßige Bewirtschaftung von Wald- und Landwirtschaftsflächen, abflussbeschleunigende Bach- und Flussregulierungen, die Flächenversiegelung für Siedlungen und Verkehr und vermutlich der Klimawandel tragen wesentlich dazu bei, dass sich die Hochwassersituation in Österreich verschärft.
Nach den katastrophalen Hochwassern 2002 an der Donau und 2006 an der March haben Bund, Land und Gemeindenein 3-Säulen-Modell zum Schutz entwickelt.
Die Strategien fußen auf den Grundsätzen der Nachhaltigkeit, Innovation und Sozioökonomie.
Um die Gefahr von Hochwasser nachhaltig zu reduzieren, greifen mehrere Bausteine ineinander.
Nur so kann der Schutz von Leben, Gesundheit, Hab und Gut letztendlich funktionieren.
Ein besonders bedeutsames und umfangreiches Vorzeigeprojekt ist zum Beispiel der kombinierte Hochwasserschutz im Machland Nord.
Der Wasserbau, die Bundeswasserstraßenverwaltung und vorbeugende sowie abwehrende Maßnahmen von Hochwasser sind jeweils eigene Bereiche mit speziellen Aufgaben.
Das Bundesministerium ist für die Angelegenheiten des Wasserbaus an der Donau, March und Thaya zuständig.
Der Hochwasserschutz an diesen Gewässern und die Aufgaben der Wasserstraßeninfrastruktur, Wasserwirtschaft, Ökologie und Umweltschutz bilden dabei den strategischen Schwerpunkt.
Das Wasserstraßengesetz regelt im Detail die Aufgaben der Bundeswasserstraßenverwaltung und der zur Umsetzung dieser Aufgaben errichteten Bundesgesellschaft via Donau – der Österreichischen Wasserstraßen-Gesellschaft.
Wie sind Hochwasserereignisse zu bewerten?
Hochwasserereignisse werden anhand der sogenannten „Jährlichkeit“ eingeordnet.
Dieser Begriff beschreibt die Wahrscheinlichkeit für das Eintreten eines Hochwasserereignisses mit der dazugehörigen Abflussmenge.
So tritt laut Statistik zum Beispiel ein 100-jährliches Donau-Hochwasser mit einem Abfluss von 11.200 Kubikmeter pro Sekunde im Durchschnitt einmal in hundert Jahren auf.
Laufende Innovation
Beim Hochwasserschutz kommen moderne Planungsmethoden, mobile Hochwasserwände und Hafenschutztore zum Einsatz.
Dabei wird auf den Ortsbildcharakter, die Erholungsfunktion und die Landschaft Rücksicht genommen.
Moderne Planungsmethoden bilden die Grundlagenfür alle Hochwasserschutzprojektplanungen, die von den Ländern, deren Errichtungsgesellschaften und der via Donau durchgeführt werden.
Durch Naturversuche wie beim Probedamm Machland Nordwerden optimale Einbaubedingungen erforscht.
Das hilft, Kosten zu sparen und die Umwelt zu schonen.
Mobile Hochwasserwände, die nur im Hochwasserfall zur Aufstellung gelangen, reduzieren den Eingriff in den Natur- und Siedlungsraum auf ein Minimum und finden hohe Akzeptanz in der Bevölkerung.
Die Wasserstraße ist der umweltfreundlichste Verkehrsträger.
Hafenschutztore sichern dabei Wirtschaftsstandorte und Wettbewerbsfähigkeit.
Sie tragen zudem in hohem Maß zur Zusammenarbeit mit den Landverkehrsträgern Bahn und Straße bei.
Wichtig ist auch, Rücksicht auf den Ortsbildcharakter, Erholungsfunktionen und die Landschaft zu nehmen, die Architektur anzupassen und so die Anforderungen von Schutzgebieten und des Kulturerbes zu wahren.
Nachhaltigkeit
Im modernen Hochwasserschutz wird stets auch der Natur- und Umweltschutz mitgedacht.
Spezielle EU-Richtlinien sorgen dafür, dass das Prinzip der Nachhaltigkeit hochgehalten wird:
vom Verlauf der Gewässer über die Uferzonen, Fischaufstiegshilfen und die wild lebenden Pflanzen und Tiere.
Sozialökonomie
Die gesetzmäßige Verankerung des Hochwasserschutzes stellt einen sozialen Meilenstein in der Entwicklung der Schutzwasserwirtschaft für die Bevölkerung dar.
Sie ermöglicht eine Standortsicherung von Gewerbe und Industrie, Fremdenverkehr, Freizeitwirtschaft, Gastronomie und wirkt der Abwanderung aus dem ländlichen Raum entgegen.
Im Zuge der Absiedelungsprogramme können durch die Eigentümerinnen und Eigentümer zeitgemäße, dem neuesten Stand der Technik entsprechende Wohn-und Betriebsobjekte errichtet werden.
Positive Kosten-Nutzenanalysen bestätigen die Wirtschaftlichkeit, Zweckmäßigkeit und Sparsamkeit der gesetzten Hochwasserschutzmaßnahmen.
Bereits nach ein bis zwei größeren Hochwasserereignissen haben sich die Investitionen gerechnet.