Abfallvermeidung
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Abfallvermeidung
Mit dem Bundes-Abfallwirtschaftsplan wird das bundesweite Abfallvermeidungsprogramm regelmäßig, spätestens alle sechs Jahre, fortgeschrieben.
Es gilt für ganz Österreich und lädt alle Betroffenen, ob im betrieblichen oder privaten Bereich, dazu ein, an der lokalen, regionalen und bundesweiten Umsetzung mitzuwirken.
Rund 90 Maßnahmen behandeln die Schwerpunkte Bauabfälle, Lebensmittelabfälle, Re-Use und Vermeidung in Betrieben, Organisationen oder Haushalten, neu dazu kommen sollen die Schwerpunkte Kunststoffe und Verpackungen sowie Textilien, da leider auch Kleidung immer kürzer genutzt wird.
Es braucht nachhaltige Veränderungen, sowohl bei Produktion als auch beim Konsum.
Die Lebensdauer von Produkten zu verlängern, beispielsweise durch Reparatur, ist ein wesentlicher Schlüssel, um Umweltbelastungen zu verringern.
So trägt die Förderung von Reparaturen wesentlich zur Ressourcenschonung und zum Klimaschutz bei.
Im Rahmen des Resilienz- und Wiederaufbaufonds, der von der EU finanziert wird, fördert das Bundesministerium ab dem zweiten Quartal 2022 bis Mitte 2026 Reparaturen von Elektro- und Elektronikgeräten.
Herstellung, Transport, Nutzung und Entsorgung neuer Produkte gehen aber mit erheblichen Umweltbelastungen einher:
Begrenzt verfügbare Ressourcen werden schneller abgebaut, Rohstoffe und Produkte über weite Strecken transportiert, Treibhausgase schaden dem Klima und das Abfallaufkommen steigt.
Vor diesem Hintergrund haben Instandhaltung, Reparatur und Wiederverwendung im Sinne des „Re-Use“ Modells zentrale Bedeutung für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft und Gesellschaft.
Seit dem Abfallwirtschaftsgesetz aus dem Jahr 2002 sind genehmigte Sammel- und Verwertungssysteme verpflichtet, Maßnahmen zur Förderung der Abfallvermeidung zu setzen.
Derzeit sind solche Systeme zur Sammlung und Verwertung von Verpackungen, Elektroaltgeräten, Altbatterien und Altfahrzeugen eingerichtet.
Verantwortungsbewusst konsumieren
Ist eine Entsorgung unumgänglich, bietet Österreich ein sehr gut funktionierendes flächendeckendes Abfallmanagement- und Entsorgungsangebot.
Dennoch landen jedes Jahr Abfälle in der Umwelt, von Verpackungsmaterial über Zigarettenstummel bis hin zu Kaugummis.
Initiativen wie das Pfand für Einweggetränkeflaschen aus Kunststoff oder Metall oder die erweiterte Herstellerverantwortung hinsichtlich der Reinigungskosten und der Bewusstseinsbildung helfen, weggeworfene Getränke- und Take-Away-Verpackungen direkt einzudämmen.
Kampagnen wie „Nimm deinen Mist mit“ schaffen zusätzliches Bewusstsein dafür, wie weitreichend die Folgen eines achtlosen Umgangs mit Müll sind.
Auf internationaler Ebene legt die Single-Use-Plastic-Richtlinie fest, dass der Verbrauch von Getränkebechern und Lebensmittelverpackungen mit ehrgeizigen Maßnahmen dauerhaft verringert werden muss.
In diesem Sinne gilt es, das Problembewusstsein in der Bevölkerung zu stärken.
Wo einmal Abfall liegt, wird immer mehr dazu geworfen.
Je früher die Bewusstseinsbildung schon bei jungen Menschen beginnt, umso besser.
Hier setzen Aktionen wie der Schulwettbewerb „Abfallvermeidung macht Schule!“ an.
Initiative „Lebensmittel sind kostbar!“
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Lebensmittelverschwendung.
Konsumentinnen und Konsumenten können auch hier einen wichtigen Beitrag leisten.
Gut geplante Einkäufe helfen nicht nur Lebensmittelabfälle zu vermeiden, sie sparen auch eine Menge Zeit und Geld im Supermarkt.
Nicht immer lassen sich geöffnete Produkte auf einmal aufbrauchen.
Das heißt aber nicht automatisch, dass die Reste weggeworfen werden müssen.
Viele Lebensmittel verderben, weil sie falsch aufbewahrt oder vergessen werden.
Allein österreichweit landen rund 229.000 Tonnen verpackte und unverpackte Lebensmittel sowie Speisereste im Restmüll.
Das entspricht einem Wert von mehr als einer Milliarde Euro.
Die Initiative „Lebensmittel sind kostbar!“ tritt dieser Verschwendung in Haushalten und Betrieben entgegen – zusammen mit der Wirtschaft, den Konsumentinnen und Konsumenten, mit Gemeinden und mit sozialen Einrichtungen.
In diesem Rahmen wurde mit dem Lebensmittelhandel ein Pakt zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen geschlossen.
Fast ein Drittel der nicht mehr verkaufsfähigen aber noch genießbaren Lebensmittel des Einzelhandels werden durch die Weitergabe an soziale Einrichtungen und zur Verfütterung gerettet.
Mit der Publikation „Brot ist kostbar! Ohne Mist!“ stellt das Bundesministerium zudem eine Anleitung zur Verringerung von vermeidbaren Brot- und Backwarenabfällen bereit.
Die Initiative „Lebensmittel sind kostbar!“ tritt für einen achtsamen Umgang mit Nahrungsmitteln ein.
Dabei gilt: Je früher, desto besser!
Schulen und außerschulische Gruppen und Organisationen werden mit umfangreichen Unterrichtsmaterialien und Arbeitsblättern dabei unterstützt, Kinder für das Thema „Lebensmittel“ zu sensibilisieren.
Nicht zuletzt befasst sich die Initiative “United Against Waste” mit Lebensmittelabfallvermeidung in der Gastronomie, Beherbergung und Gemeinschaftsverpflegung.
Gemeinsam verfolgen Unternehmen aus diesem Bereich sowie Bund, Länder, Wissenschaft und Nichtregierungsorganisationen ein ambitioniertes Ziel:
Die vermeidbaren Lebensmittelabfälle in Küchenbetrieben sollen schrittweise bis 2030 um die Hälfte reduziert werden.