Der Wiener Kongress
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Der Wiener Kongress
1814 und 1815 wurde das Haus am Ballhausplatz zum politischen Zentrum Europas und erlebte eine Sternstunde seiner Geschichte.
Infolge der Niederlage Napoleon Bonapartes strömten im Spätsommer 1814 Monarchen und Diplomaten aus rund 200 europäischen Staaten, Provinzen und Städten nach Wien, um die Machtverteilung in Europa neu zu ordnen.
Die Leitung hatte als „Kutscher Europas“ der österreichische Außenminister Clemens Wenzel Fürst Metternich inne.
Vorrangiges Ziel war die Wiederherstellung der territorialen Verhältnisse, wie sie vor den Napoleonischen Eroberungen bestanden hatten.
Gleichzeitig sollten neue Konfliktpotenziale zwischen den Mächten verhindert und bestehende auf diplomatischen Weg beendet werden.
Die Verhandlungen wurden von allen Beteiligten als äußerst zäh beschrieben.
Ganz anders gestaltete sich das gesellschaftliche Leben dieser Zeit.
So boten die Wiener ihren internationalen Gästen mit Bällen und sonstigen Veranstaltungen viel Anlass zur Zerstreuung.
„Der Kongress tanzt“ ist ein geflügeltes Wort aus dieser Zeit.
Dennoch waren die Arbeitsweise in Kommissionen und Ausschüssen sowie die Ergebnisse durchaus zukunftsweisend.
So wurde unter anderem die Sklaverei geächtet.
Das im Wiener Kongress verhandelte Kräftegleichgewicht zwischen den 5 Großmächten Russland, Großbritannien, Frankreich, Österreich und Preußen erwies sich tatsächlich als vergleichsweise stabil:
Es hielt in Umrissen fast hundert Jahre bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914.
Noch heute trägt der wichtigste Raum im Bundeskanzleramt in Erinnerung an dieses Ereignis den Namen „Kongresssaal“.
Es folgt Österreich-Ungarn.